Streugut: Welches ist am besten geeignet

Eigentümer und Betriebsinhaber müssen im Winter ihren Räum- und Streupflichten nachkommen. Dazu stehen ihnen verschiedene Streumittel wie Salz, Sand und Kies zur Verfügung. Eine Vorgabe dafür, welches Streugut genutzt werden muss, gibt es nicht. Stattdessen darf jeder selbst entscheiden, welches Streumittel er als geeignet empfindet.

Möglichkeit 1: Streusalz

Salz gilt als das bekannteste Streumittel. Seine Popularität rührt vor allem daher, dass es Eis als einziges Streugut zum Schmelzen bringen kann. Streut man Salz auf eine vereiste Strasse, verringert sich der Schmelzpunkt des Eises. Deshalb kann es auch bei Temperaturen unter dem Nullpunkt abtauen.

Das Problem an Streusalz ist vor allem seine Umweltschädlichkeit. Wenn das Streugut in den Boden gelangt, erhöht sich der Nitratgehalt des Grundwassers. Das kann der Vegetation in der Nähe schädigen. Auch Tiere können sich durch Streusalz Schäden an den Pfoten zuziehen. Im schlimmsten Falle kommt es sogar zu Entzündungen. Sogar Autos werden in Mitleidenschaft gezogen: Bauteile aus Aluminium reagieren sehr empfindlich auf Salz und können dadurch schneller rosten.

Möglichkeit 2: Streusand

Neben Streusalz ist Sand eines der häufigsten Streumittel im Winter. Die Beliebtheit kam zum Einen durch seinen geringen Preis zustande, zum Anderen durch die Nachhaltigkeit: Ist der Winter vorbei, wird der Sand einfach zusammengekehrt und wiederverwendet oder genutzt, um die Fugen der Gehwege aufzufüllen. Anders als beim Salz wirkt sich Streusand nicht negativ auf die Bodengesundheit aus.

Da Streusand weniger grobkörnig ist als viele andere Streugranulate, muss er recht früh wieder nachgestreut werden. Das kann schnell nervig werden, weswegen grobe Produkte wie Kiessand genutzt werden sollten. Ein weiterer Nachteil ist das Verschmutzungsrisiko: Mischt sich Sand mit dem Wasser von der Strasse, bildet sich Matsch, der mit den Schuhen in Häuser und Verkehrsmittel getragen wird.

Möglichkeit 3: Kies und Splitt

Kies, Splitt und Schotter werden auch als mineralische Streugranulate zusammengefasst. Sie haben scharfe Kanten, die auf glatten Untergründen wie Spikes an den Schuhen wirken. Da man das Granulat nach dem Winter einfach zusammenkehren und wiederverwenden kann, gilt er zudem als sehr nachhaltig. Die Streumittel können zu recht günstigen Preisen in fast jedem Baumarkt gekauft werden.

Das grosse Plus des Splitts – seine scharfen Kanten – sind jedoch auch sein grösstes Minus. Das Granulat kann sich im Schuhprofil oder unter den Türen festsetzen und hochwertige Bodenbeläge zerkratzen. Ausserdem kann Kies die empfindlichen Pfoten von Hunden oder Katzen verletzen. Deshalb empfehlen Umweltschützer, nur rundkörniges Granulat zu kaufen.

Möglichkeit 4: Nachwachsende Rohstoffe

Als umweltfreundliches Streugut ist mittlerweile vor allem Lavagranulat beliebt geworden. Es verursacht keinerlei Schäden an Bodenbelägen, Grundwasser und Vegetation. Durch seine abgerundete Form schont Lavagranulat ausserdem Tierpfoten. Zwar ist das Produkt deutlich teurer als manch andere Streumittel, doch es ist wirkungsvoll und bei regionalem Bezug auch nachhaltig.

Ein weiteres umweltfreundliches Streumittel ist Holzschnitt, beispielsweise Tannenzweige oder Sägespäne. Doch vor allem Hobelspäne nehmen viel Wasser auf, sodass die rutschhemmende Wirkung verlorengehen kann. Zudem sind Zweige und Späne nicht offiziell als Streumittel anerkannt. Das bedeutet: Wenn nach dem Streuen mit Holzschnitt ein Unfall auftritt, muss der Streupflichtige möglicherweise dafür aufkommen.